2009 - 2019: 10 Jahre Inklusion. Anbei finden Sie eine Reportage der ARD (Erstausstrahlung 21.01.2019) zum Stand der Inklusion 10 Jahre nach der Ratifizierung in Deutschland.
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Pressemitteilung Februar 2018, Inklusion im Saarland
Aufgrund der (aufgeheizten) bildungspolitischen Debatte im Saarland sieht sich der vds Saarland in der Verantwortung, zur Versachlichung der Thematik beizutragen.
Auszug aus der Saarbrücker Zeitung vom 19.04.2018:
AfD vergleicht Förderschüler mit ansteckenden Patienten
Saarbrücken.Mit Empörung und Entsetzen haben Interessenverbände von Menschen mit Behinderung auf die jüngsten Äußerungen des
AfD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Josef Dörr, reagiert. Dieser hatte am Mittwoch während einer Debatte zum Thema Förderschulen zwischen „normalen“ und „kranken“ Kindern unterschieden. Konkret
sagte er: „Was aber unter keinen Umständen geht, ist, dass in dem gleichen Krankenhaus oder er gleichen Abteilung dann auch Menschen sind mit übertragbaren Krankheiten, schweren ansteckenden
Krankheiten. Das ist ein Bild. Aber in der Schule haben wir die gleiche Situation.“ Durch die Inklusion würden an Schulen „Kinder mit Downsyndrom unterrichtet (...) mit anderen Kindern, die ganz
normal, gesund sind“.
Mit Empörung und Entsetzen haben Interessenverbände von Menschen mit Behinderung auf die jüngsten Äußerungen des AfD-Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Josef Dörr, reagiert. Dieser hatte
am Mittwoch, 18. April, während einer Debatte zum Thema Förderschulen zwischen „normalen“ und „kranken“ Kindern unterschieden. Konkret sagte er: „Was aber unter keinen Umständen geht,
ist, dass in dem gleichen Krankenhaus oder er gleichen Abteilung dann auch Menschen sind mit übertragbaren Krankheiten, schweren ansteckenden Krankheiten. Das ist ein Bild. Aber in der
Schule haben wir die gleiche Situation.“ Durch die Inklusion würden an Schulen „Kinder mit Downsyndrom unterrichtet (...) mit anderen Kindern, die ganz normal, gesund sind“. Der
gemeinsame Unterricht könne auch mit „kranken“ Kindern funktionieren, sei bei Kindern mit sozial-emotionaler Beeinträchtigung aber nicht umsetzbar.
Der Verband Sonderpädagogik sieht in den Äußerungen „ein rückwärts gerichtetes Menschenbild, welches in jeglicher Art abzulehnen“ ist. „Der Vergleich ,Menschen mit übertragbaren Krankheiten’
gleichzusetzen mit Kindern mit Unterstützungsbedarf ist jenseits jeglicher Vorstellungskraft. Hier sehen wir Vergleiche aus einer Zeit, als Menschen mit Handicap als ,krank’ und lebensunwert
eingestuft wurden“, zeigt sich der Landesvorsitzende Thomas Fey entsetzt. Wenn Dörr sage, es gebe Kinder, die „anders“ seien, müsse geklärt werden, wer als „nichtanders“ einzustufen sei. „Hier
kann man nur hoffen, dass Herr Dörr sich seine Rede nochmals ,antut’ und in der Lage ist zu reflektieren, was er von sich gegeben hat. Dies hat mit einem humanistischen Menschenbild und
(sonder-)pädagogischem Verständnis der Menschen, mit denen wir arbeiten nichts zu tun und ist in aller Form scharf zu verurteilen“, sagt Fey.
(Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 19.04.2018; Ute Kirch)